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Was­ser, Luft, Feu­er und Erde


Text: Moni­ka Wogrol­ly / Living Cul­tu­re, Fotos: Oli­ver Wolf
Das Neu­jahrs­kon­zert 2023 der Gra­zer Phil­har­mo­ni­ker erwies sich als ful­mi­nan­tes Pot­pour­ri aus musi­ka­li­schen Essen­zen vom uner­war­tet Feins­ten.

Chef­di­ri­gent Roland Klut­tig gelei­te­te wie immer als „tritt­si­che­rer Rei­se­lei­ter“ das hin­ge­ris­se­ne Publi­kum durch die aben­teu­er­li­chen – nen­nen wir sie: Kli­ma­zo­nen der Kom­po­si­ti­ons­kunst. Die vier Ele­men­te bil­de­ten die Basis eines kurz­wei­li­gen, gut zwei­stün­di­gen Abends in der Gra­zer Oper, mit Musik von Mau­rice Ravel, Jean-Féry Rebel, Hen­ry Pur­cell und ande­ren. Doch wor­um geht es? Der Vier-Ele­men­te-Leh­re zufol­ge basiert alles Sein essen­zi­ell auf Was­ser, Luft, Feu­er und Erde. Das Neu­jahrs­kon­zert 2023 bil­det eine Hom­mage an die Natur und die Ele­men­te, ganz gleich, ob es sich um idyl­li­sche oder dra­ma­ti­sche Augen­bli­cke han­delt, die in der Musik für immer erhal­ten blei­ben. Auf der abge­trenn­ten Büh­ne sind zunächst nur ein Bruch­teil der Gra­zer Phil­har­mo­ni­ker zu sehen und von einem zum ande­ren Mal wird das Ensem­ble – bis zu der ful­mi­nan­ten Kli­max des Abends – per­so­nell immer grö­ßer und grö­ßer.  Zur Ein­stim­mung erfas­sen Jean-Féry Rebels „Les Élé­ments“ die Emo­tio­nen des Publi­kums, wobei jedem Ele­ment ein Satz gewid­met ist. Beim „Cold song“ von Hen­ry Pur­cell, „zum kal­ten Erschau­dern schön“ inter­pre­tiert von Dae­ho Kim, friert man gleich­sam wie im tiefs­ten Win­ter, und riet der musi­ka­li­sche Lei­ter den Konzertbesucher:innen  humor­voll ab, sich ihre Win­ter­män­tel von der Gar­de­ro­be zu holen, da es bei Ravels „Tzi­ga­ne“, mit Kon­zert­meis­ter Karol Daniš als Solis­ten, feu­rig zuge­he. Dvořáks „Rusal­ka“ ent­führt uns ins Reich der Was­ser­we­sen. Den ful­mi­nan­ten Abschluss bil­det die 2. Suite aus Ravels „Daph­nis et Chloé“, wo die Natur­göt­ter Daph­nis hel­fen, sei­ne gelieb­te Chloé wie­der zu fin­den. Die Vögel sin­gen, die Hir­ten pfei­fen, die Bäche spru­deln, der Tau glit­zert in der rei­nen Mor­gen­luft, und Göt­ter und Men­schen begin­nen einen Tanz, der sich zu einer furio­sen Rase­rei eksta­tisch stei­gert. Nicht nur ein unver­gess­li­cher musi­ka­li­scher Abend, eine Rei­se durch die Kli­ma­zo­nen der Kunst.

 

Musi­ka­li­sche Lei­tung

Roland Klut­tig

 

Vio­li­ne

Karol Daniš

 

Trom­pe­te

Tho­mas Rai­ner

 

Gesang

Poli­na Pas­tirch­ak, Dae­ho Kim

 

 

www.oper-graz.com

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