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Was tun gegen die Kli­ma­kri­se? Spa­zier­gang durch Wäh­ring


Text: Lukas Wogrol­ly; Fotos: Living Cul­tu­re
Wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men kann man in einer Mil­lio­nen­stadt wie Wien set­zen, um sich best­mög­lich dem Kli­ma­wan­del anzu­pas­sen? Ein Spa­zier­gang durch den 18. Bezirk Wäh­ring zeigt eini­ge inter­es­san­te Ansät­ze.

Am Beginn unse­rer geführ­ten Tour erklärt Mag­da­le­na Wag­ner, Grü­ne Bezirks­rä­tin in Wäh­ring (auf den Fotos die Frau im grü­nen T‑Shirt), die Wär­me­bild­ka­me­ra. Eigent­lich ganz ein­fach: Je käl­ter die Far­be, umso weni­ger Wär­me strahlt das ent­spre­chen­de Objekt aus. Häu­ser­fens­ter und Autos sind Hit­ze­po­le im Som­mer, Grün­flä­chen und Bäu­me ins­be­son­de­re bie­ten ent­spre­chen­de Abküh­lung. „Die Arbeit mit der Wär­me­bild­ka­me­ra ist essen­ti­ell, um Maß­nah­men der Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del zu tref­fen“, sagt Wag­ner.
In wei­te­rer Fol­ge zeigt sie uns eine begrün­te Fas­sa­de. „Begrün­te Fas­sa­den, im Unter­schied zu Bäu­men, spen­den kei­nen Schat­ten. Den­noch kön­nen sie auch eine abküh­len­de Wir­kung haben. Denn dort wo Grün auf der Haus­mau­er wächst, erhitzt sich die­se im Som­mer weni­ger. Und es ist viel ange­neh­mer von der Tem­pe­ra­tur her.“
Nächs­te Sta­ti­on, eine Stra­ße mit Stra­ßen­bahn­schie­nen. „Hier wur­den ein paar Park­plät­ze weg­ge­nom­men, und dafür an der­sel­ben Stel­le ein paar klei­ne Grün­flä­chen errich­tet. Die Autos haben hier ohne­dies zu nah an den Glei­sen geparkt, wes­halb es oft zu Schwie­rig­kei­ten gekom­men war. Nun kön­nen wir die­sen Raum für ein biss­chen Grün sinn­voll nut­zen. Und es gibt kei­ne Gleis­par­ker mehr hier. Die Stra­ßen­bahn kann unge­hin­dert pas­sie­ren.“
Dann sehen wir noch Grün­flä­chen im Bereich des Johann-Nepo­muk-Vogl-Plat­zes.
Letz­te Sta­ti­on: die Gemein­schafts­gär­ten im Wäh­rin­ger Schu­bert­park. Auch das eine für mich uner­war­te­te, sinn­vol­le Mög­lich­keit, Grün­flä­chen zu schaf­fen. In dem Fall eben Gemein­schafts­gär­ten für Per­so­nen ohne eige­nen Gar­ten. Auch wenn es inner­halb eines Parks ist, der ja ohne­hin über viel Grün­raum ver­fügt. Den­noch gibt es mit Asphalt­we­gen auch viel ver­sie­gel­te Flä­che in einem Park. Und: Man kann auf die­se Wei­se auch jenen Men­schen die eben in Erman­ge­lung eines eige­nen Gar­tens oft nicht so die Lei­den­schaft für Grün­raum ent­wi­ckeln, das Gärt­nern und somit auch das Arbei­ten im Grü­nen bezie­hungs­wei­se die Bewirt­schaf­tung einer Grün­flä­che schmack­haft machen.
All­ge­mein behal­te ich von die­ser Tour noch in Erin­ne­rung, dass kli­ma­wan­del­be­dingt eini­ge Baum­ar­ten die vor zwan­zig Jah­ren noch hier­zu­lan­de gedei­hen konn­ten, nicht mehr über­le­ben könn­ten in den hei­ßen Som­mern. Dafür gibt es ande­re Pflan­zen­ar­ten die man statt­des­sen kul­ti­vie­ren kann.


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