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Vor­schau 2021: Donau, Zweig und vie­les mehr in der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek


Text: Living Cul­tu­re / Lukas Wogrol­ly und Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek / Mag. Tho­mas Zau­ner; Abbil­dung: Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek; Foto: Öster­rei­chi­sche Nationalbibliothek/Hloch; Ren­de­ring: BWM Archi­tek­ten
Im Jahr 2021 bie­tet die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek im Her­zen Wiens als Pro­gramm­high­lights drei span­nen­de „ana­lo­ge“ Aus­stel­lun­gen sowie drei Online-Aus­stel­lun­gen.

Die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek blickt auf ein her­aus­for­dern­des Jahr 2020 zurück: Coro­na, Rei­se­be­schrän­kun­gen und Lock­downs sorg­ten bis Ende Novem­ber für einen Rück­gang von knapp 50 % bei den Lese­saal­be­su­che­rIn­nen bzw. von rund 70 % bei den Muse­ums­be­su­che­rIn­nen. Gleich­zei­tig wur­den die viel­fäl­ti­gen digi­ta­len Ange­bo­te sowohl im biblio­the­ka­ri­schen als auch im musea­len Bereich ver­mehrt ange­nom­men; die­se rei­chen vom kurz nach dem zwei­ten Lock­down frei­ge­schal­te­nen neu­en » Bild­ar­chiv Aus­tria über kos­ten­lo­se » Online-Füh­run­gen im Prunk­saal bis zur » Video-Rei­he “Das beson­de­re Objekt”.

“Ent­schei­dend aber ist nicht der Blick in die Ver­gan­gen­heit, son­dern der Blick in die Zukunft und da war­tet die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek wie­der mit einem viel­fäl­ti­gen Ver­an­stal­tungs­pro­gramm auf”, so Gene­ral­di­rek­to­rin Dr. Johan­na Rach­in­ger.

Der Aus­stel­lungs­rei­gen 2021 beginnt am 29. April mit “Die Donau. Eine Rei­se in die Ver­gan­gen­heit”. Über Jahr­hun­der­te war die Donau ein unge­zähm­ter Natur­raum, erst im 19. Jahr­hun­dert wur­de sie zu einer wich­ti­gen Was­ser­stra­ße und ver­band die Län­der des Habs­bur­ger­rei­ches. Der Strom mit sei­nen spek­ta­ku­lä­ren Ufer­land­schaf­ten blieb dabei ein ein­zig­ar­ti­ger Sehn­suchts­raum: Musi­ker besan­gen “die schö­ne, blaue Donau” und Künst­ler wie Jakob Alt hiel­ten sie in beein­dru­cken­den Aqua­rel­len fest. In der gro­ßen Son­der­aus­stel­lung laden die­se und wei­te­re außer­ge­wöhn­li­che Objek­te aus der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek zu einem Besuch ein. Eine 44 Meter lan­ge Repro­duk­ti­on der berühm­ten Paset­ti-Kar­te wird es dabei mög­lich machen, die Donau von Pas­sau bis zum Eiser­nen Tor im Prunk­saal abzu­schrei­ten.

Kurz davor wird das der­zeit für einen gro­ßen Relaunch geschlos­se­ne Papy­rus­mu­se­um eröff­net. Damit ist die welt­weit größ­te Aus­stel­lung anti­ker Schrift­stü­cke wie­der für das Publi­kum zugäng­lich und kann am Eröff­nungs­wo­chen­en­de vom 16. bis zum 18. April 2021 bei frei­em Ein­tritt erkun­det wer­den. Zu sehen sind dann 400 ein­ma­li­ge Ori­gi­nal­ob­jek­te aus 3.000 Jah­ren ägyp­ti­scher Geschich­te, ein Mul­ti­me­dia-Tisch, ein Erleb­nis­raum zum anti­ken Toten­kult und ein deut­lich erwei­ter­ter Kin­der­be­reich.

Die neue Son­der­aus­stel­lung im Lite­ra­tur­mu­se­um heißt “Ste­fan Zweig. Welt­au­tor” und prä­sen­tiert ab 11. Juni einen der welt­weit meist­ge­le­se­nen AutorIn­nen Öster­reichs. Tho­mas Mann notier­te ein­mal über sei­nen Kol­le­gen: “Sein lite­ra­ri­scher Ruhm reich­te bis in den letz­ten Win­kel der Erde … Viel­leicht ist seit den Tagen des Eras­mus kein Schrift­stel­ler mehr so berühmt gewe­sen wie Ste­fan Zweig”. Die Schau wird in Zusam­men­ar­beit mit dem Ste­fan Zweig Zen­trum Salz­burg gezeigt, unmit­tel­ba­rer Anlass ist der 140. Geburts­tag des Autors am 28. Novem­ber.

Den Abschluss der “ana­lo­gen” Aus­stel­lun­gen 2021 machen “Des Kai­sers schöns­te Tie­re. Bil­der aus den habs­bur­gi­schen Samm­lun­gen”. Ab 26. Novem­ber wer­den sich im Prunk­saal Affen und Zebras, Papa­gei­en und Pfaue tum­meln, fest­ge­hal­ten in Form von außer­ge­wöhn­li­chen und far­ben­präch­ti­gen Gra­fi­ken vor allem aus dem 19. Jahr­hun­dert.

Ergänzt wird die­ses Ange­bot durch drei Online-Aus­stel­lun­gen zum 100. Geburts­tag von Erich Fried (am 6. Mai), zum 90. Geburts­tag von Ruth Klü­ger (am 30. Okto­ber) sowie zum 70. Todes­tag von Lud­wig Witt­gen­stein (am 29. April): Zu allen drei AutorIn­nen ver­wahrt die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek umfas­sen­de Bestän­de, der phi­lo­so­phi­sche Nach­lass Witt­gen­steins zählt seit 2017 zum UNESCO-Welt­do­ku­men­ten­er­be.

Mit neu­en inhalt­li­chen Schwer­punk­ten wer­den zudem ab Ende Jän­ner 2021 die belieb­ten Ver­an­stal­tungs­rei­hen “Das beson­de­re Objekt” im Prunk­saal, der “Musik­sa­lon” im Palais Mol­lard und die viel­fäl­ti­gen Pro­gramm­schie­nen im Lite­ra­tur­mu­se­um fort­ge­setzt.

 

Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek
Josefs­platz 1
1015 Wien

www.onb.ac.at

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