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Rom oder Flo­renz? — Haupt­sa­che Mes­se Graz


Text: Lukas Wogrol­ly; Fotos: Living Cul­tu­re
In der Hal­le A der Mes­se Graz macht noch bis 29. Dezem­ber eine Aus­stel­lung Sta­ti­on. Sie zeigt welt­be­rühm­te Meis­ter­wer­ke der Renais­sance aus Rom, Flo­renz und von anders­wo.

Wo kann man sich gleich­zei­tig im Lou­vre, in den Uffi­zi­en, in den Vati­ka­ni­schen Muse­en, in der Six­ti­ni­schen Kapel­le und in San­ta Maria del­le Gra­zie füh­len? Wo ist man gleich­zei­tig in Paris, Flo­renz, Rom und Mai­land? Ganz ein­fach: bei einem Besuch der Aus­stel­lung “Die gro­ßen Meis­ter der Renais­sance — Da Vin­ci, Michel­an­ge­lo, Bot­ti­cel­li, Raf­fa­el” in der Hal­le A der Mes­se Graz von 17. Okto­ber bis 29. Dezem­ber 2019.
Living Cul­tu­re durf­te als gela­de­ne Ehren­gäs­te bereits einen Tag vor der offi­zi­el­len Eröff­nung einen Blick auf die­se ein­zig­ar­ti­ge Aus­stel­lung wer­fen. Wie auch Univ.-Prof. Gemein­de­rä­tin Dr. Dai­sy Kope­ra (ÖVP), die in Ver­tre­tung von ihren Par­tei­kol­le­gen Bür­ger­meis­ter Mag. Sieg­fried Nagl und Kul­tur­stadt­rat Dr. Gün­ter Rieg­ler die Eröff­nungs­re­de hielt. Neben eini­gen kunst­ge­schicht­li­chen Erläu­te­run­gen war der fei­er­li­che Pro­log die­ser Aus­stel­lung auch ganz der ita­lie­ni­schen Musik gewid­met — mit der Arie „O mio bab­bi­no caro“ aus Puc­ci­nis Gian­ni Schic­chi und dem Trink­lied „Libia­mo ne‘ lie­ti cali­ci“ aus Ver­dis La Tra­via­ta. Bei­des dar­ge­bo­ten mit Pia­no­be­glei­tung gesang­lich von Bari­ton Tho­mas Wein­hap­pel und der Kolo­ra­tur­so­pran Simo­na Eisin­ger.

Doch zurück zur Aus­stel­lung. Ganz klar ist die­se Schau eine Hom­mage an die ita­lie­ni­sche Kunst und an das was sie auf der gan­zen Welt bekannt gemacht hat. Der Grund war­um sich durch den Lou­vre, durch die Uffi­zi­en und auch durch die Vati­ka­ni­schen Muse­en inklu­si­ve Six­ti­ni­scher Kapel­le jeden Tag die Men­schen­mas­sen schlän­geln. War­um tun sie das? Weil in der Renais­sance, der Blü­te­zeit des Huma­nis­mus, ita­lie­ni­sche Künst­ler Kunst­wer­ke von Welt­ruhm schu­fen, um die Ita­li­en nun die gan­ze Welt benei­det. Ok, streng genom­men sind nicht alle in Ita­li­en zu fin­den, denn neben der Mona Lisa im Pari­ser Lou­vre natür­lich auch noch die Six­ti­ni­sche Kapel­le und die Vati­ka­ni­schen Muse­en im Vati­kan.
In Graz nun in der Hal­le A auf dem Mes­se­ge­län­de, sind noch bis 29. Dezem­ber Kopien die­ser ein­zig­ar­ti­gen Renais­sance­wer­ke zu bestau­nen. Dabei wer­den aus­schließ­lich vier gro­ße ita­lie­ni­sche Meis­ter gezeigt: San­dro Bot­ti­cel­li, Michel­an­ge­lo Buo­nar­ro­ti, Leo­nar­do da Vin­ci und Raf­fa­el­lo San­zio da Urbi­no, zu Deutsch Raf­fa­el. Bot­ti­cel­li mit sei­nem berühm­tes­ten Gemäl­de Die Geburt der Venus und sei­nem zweit­be­rühm­tes­ten, Der Früh­ling. Bei­de aus den Uffi­zi­en in Flo­renz. Raf­fa­el­lo San­zio mit Die Schu­le von Athen aus den Vati­ka­ni­schen Muse­en und wei­te­ren Gemäl­den aus dem Vati­kan. Und dann Leo­nar­do da Vin­ci mit drei Meis­ter­wer­ken, alle drei weder in Flo­renz noch in Rom im Ori­gi­nal zu sehen. Das letz­te Abend­mahl in San­ta Maria del­le Gra­zie in Mai­land, der vitru­via­ni­sche Mensch in den Gal­le­rie del­l’­Ac­ca­de­mia in Vene­dig, und natür­lich sei­ne Mona Lisa im Pari­ser Lou­vre. Last but not least der groß­ar­ti­ge Michel­an­ge­lo Buo­nar­ro­ti, Bild­hau­er wie Maler ein Mann für die Geschichts­bü­cher. Eine der weni­gen Skulp­tu­ren der Aus­stel­lung ist sein David, zu sehen heu­te in der Gal­le­ria del­l’­Ac­ca­de­mia in Flo­renz. Direkt dane­ben “sei­ne” six­ti­ni­sche Kapel­le. Mit dem Decken­fres­ko und natür­lich dem skan­dal­um­wo­be­nen, da Nackt­heit dar­stel­len­den Jüngs­ten Gericht.

Wie mehr­fach erwähnt bei den Eröff­nungs­re­den, besteht der Reiz die­ser Aus­stel­lung, alles nicht so kurz und knapp, und aus einer so gro­ßen Ent­fer­nung zu sehen wie das im Ori­gi­nal der Fall ist. Son­dern in Ruhe und ganz aus der Nähe alles auf sich wir­ken zu las­sen. Das macht die­se Schau die zuvor bereits in Wien und Linz gas­tiert hat­te, so ein­zig­ar­tig. Man wird sehen, ob des zu erwar­ten­den Besu­cher­an­sturms, wie sich das ent­wi­ckeln wird. In jedem Fall ist es eine ganz beson­de­re Gele­gen­heit so vie­le Meis­ter­wer­ke der Renais­sance von Welt­ruhm so nah bei­ein­an­der zu erle­ben. Abge­run­det mit aus­gie­bi­gen Infor­ma­tio­nen via Audio­gui­de. Eine noch nie in der Form dage­we­se­ne Aus­stel­lung in Graz.


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