Robert Seeger — Eine Legende als Reiseleiter
Text: Lukas Wogrolly; Fotos: Christian Schmidt
Er hält den Rekord an am Stück kommentierten Fußball-WM-Finalspielen, wurde durch die Skiübertragungen mit Armin Assinger zum Kultreporter und ist auch in seiner Pension keineswegs untätig. Robert Seeger steht für Vollblutjournalismus made in Styria.
„Als ich 2006 im ORF mein letztes Skirennen und mein letztes Fußballspiel, es war das WM-Finale Italien-Frankreich, kommentiert habe, habe ich gedacht: Die Menschen in diesem Lande werden nach vielen Jahrzehnten Seeger genug haben. Doch dem war nicht so.“ Robert Seeger, über 40 Jahre beim ORF als TV- und Radioreporter tätig und seit mittlerweile fast zehn Jahren im Ruhestand, ist auch eine Dekade nach seiner Pensionierung immer noch Kult. Doch was macht den fortwährenden Reiz des steirischen Vollblutjournalisten aus?
Auf jeden Fall einmal eine gewisse Prise Talent: „1965 durfte ich auf Ö1 – damals gab es nämlich noch kein Ö3, das kam erst 1967 – die letzten fünf Minuten des Spiels GAK gegen Simmering vom GAK-Platz kommentieren. In der Zeit war es üblich, im Radio die letzten fünf Minuten eines Fußballspiels zu kommentieren. Ich habe meine Chance genützt, denn da wurde man hellhörig in Wien und hat gesehen, in dem Burschen steckt was. Das Spiel hat mir sehr viel gebracht.“
Zudem Anpassungsfähigkeit: „Im Laufe meiner Karriere war es unvermeidbar, dass ich einige Male meinen Stil umgestellt habe. Als es noch keine Computer gab, verblüffte ich alle mit meinem Fachwissen, das ich mir durch akribische Recherche angeeignet hatte. In der zweiten Phase hatte schon ein jeder Zugang zum Internet. Daher musste ich mir was Neues einfallen lassen, wie ich die Menschen überraschen und beeindrucken kann. Bei Skirennen war das, dass ich mir von Startnummer 1 genau gemerkt habe, in welcher Sekunde passiert der Läufer welchen Teil der Strecke. Und dann hab ich alle anderen Läufer mit der Nummer 1 verglichen und konnte so schon vor der Zwischenzeit voraussagen ob der entsprechende Läufer nun schnell oder langsam war.“
Die dritte Phase seines Kommentatorenlebens verhalf Seeger schließlich zu Kultstatus: „Es war die Zeit mit Armin Assinger als Co-Kommentator. Wir haben uns gesagt: Die sitzen zu Hause in der Familie und schauen sich die Skirennen an. Sie können mit uns nicht reden aber sie hören uns zu. Wir haben nicht mehr kommentiert, sondern einfach miteinander geplaudert.“
So auch beim legendären Sturz von Hermann Maier in der Olympia-Abfahrt von Nagano 1998. „Wir er dann aufgestanden ist, waren wir alle erleichtert. Aber die erste Reaktion natürlich ‚Um Gotteswillen‘. Das Besondere dabei bestand jedoch darin, dass während der Übertragung eine Kamera des Schweizer Fernsehens ganz nah auf uns gerichtet war, weil man in der Schweiz wissen wollte, warum so viele Schweizer Zuseher bei Skirennen den ORF einschalten.“
Auch jetzt ist Seeger keineswegs untätig. Er kommentiert nach wie vor für PULS 4 derzeit Europa-League-Spiele, leitet als Legende Fußballreisen wie in unserem Living Culture Reisetipp und moderiert Veranstaltungen. Das alles natürlich nicht so intensiv wie beim ORF. Denn daneben ist jetzt endlich mehr Zeit für die Familie, vor allem für Frau und Enkelkinder.
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