schließen

LIVING Part­ner­schafts­KUL­TUR: KUNST & WIRTSCHAFT Syn­er­gien bei Deloit­te Sty­ria


Text: Moni­ka Wogrol­ly, Deloit­te Sty­ria, Fried­rich Möstl; Fotos: Deloit­te Sty­ria
Wie kön­nen Kunst und Wirt­schaft trotz man­cher Schwel­len­ängs­te zusam­men­fin­den sowie Syn­er­gien erken­nen und nut­zen?
Wel­che Vor­tei­le haben Unter­neh­men, wenn sie Kunst­wer­ken bestän­dig Raum geben?
Das zeit­ge­mä­ße The­ma wur­de beim herbst­li­chen sty­rian­ART­talk „Kunst – Wirt­schaf­ten: mie­ten – ver­mark­ten – besit­zen“ am Gra­zer Pau­lustor facet­ten­reich dis­ku­tiert.

Wie kann Kunst und Wirt­schaft trotz man­cher Schwel­len­ängs­te zusam­men­fin­den und Syn­er­gien erken­nen und nut­zen? Wel­che Vor­tei­le haben Unter­neh­men, wenn sie Kunst­wer­ken bestän­dig Raum geben?

Das zeit­ge­mä­ße The­ma wur­de beim herbst­li­chen sty­rian­ART­talk „Kunst – Wirt­schaf­ten: mie­ten – ver­mark­ten – besit­zen“ am Gra­zer Pau­lustor facet­ten­reich dis­ku­tiert. Unter den Dis­ku­tan­ten am Podi­um: „Haus­herr“ Fried­rich Möstl, Part­ner der Deloit­te Sty­ria, Kul­tur­stadt­rat Gün­ter Rieg­ler, Kunst­ex­per­te Otto Ress­ler und Chris­toph Schell (Schell Coll­ec­tion). „Wir wol­len den Dia­log zwi­schen Kunst­schaf­fen­den und Inves­to­ren för­dern. Kunst­wer­ke zu besit­zen ist ein Luxus, den sich nicht jeder leis­ten kann oder möch­te. Des­halb kann man Kunst heu­te eben­so mie­ten”, so sty­rian­ART­foun­da­ti­on-Obfrau Mar­gret Roth in ihrem Plä­doy­er für die Part­ner­schaft von Kunst und Wirt­schaft. Steu­er­ex­per­te Fried­rich Möstl setz­te bei der von Ger­not Rath (ORF) geführ­ten Podi­ums­dis­kus­si­on ganz auf die posi­ti­ve Wir­kung, die Kunst auf das Betriebs­kli­ma habe. „Ein Auf­schwung der Kunst­bran­che lässt sich auf glo­ba­ler Ebe­ne gut beob­ach­ten. Kunst und Samm­ler­stü­cke bie­ten sich immer öfter als attrak­ti­ve Wert­an­la­ge an. Fun­dier­ten Erhe­bun­gen zufol­ge haben ver­mö­gen­de Per­so­nen 2016 ins­ge­samt 1,62 Bil­lio­nen US Dol­lar in Form von Kunst- und Samm­ler­ob­jek­ten ange­legt – Ten­denz stei­gend“, bilan­zier­te Fried­rich Möstl in sei­nem fach­li­chen State­ment vor inter­es­sier­tem Publi­kum. Die Begrif­fe „Künst­ler“ oder „künst­le­ri­sche Tätig­keit“ sind im öster­rei­chi­schen EStG nicht defi­niert: Es exis­tiert kein ein­heit­li­ches Ver­ständ­nis des Kunst­be­griffs. In Anleh­nung an die deut­sche Recht­spre­chung defi­niert die Recht­spre­chung in Öster­reich einen Künst­ler sowohl im Ertrag- als auch USt­Recht als eine Per­son, „die eine per­sön­li­che, eigen­schöp­fe­ri­sche Tätig­keit in einem Kunst­zweig auf­grund künst­le­ri­scher Befä­hi­gung ent­fal­tet“. Somit gel­ten als „künst­le­risch täti­ge Per­so­nen“ nicht aus­schließ­lich dar­stel­len­de Künst­ler oder Musi­ker mit Büh­nen­prä­senz, son­dern auch Kunst­schaf­fen­de ohne direk­ten Publi­kums­kon­takt, wie etwa im Bereich der bil­den­den Kunst (Maler, Bild­hau­er…), Lite­ra­ten, Kom­po­nis­ten oder Regis­seu­re. Ein inter­es­san­tes Detail im Steu­er­recht: In einkommen­steuerlicher Hin­sicht sind kunst­ge­werb­li­che Tätig­kei­ten den gewerb­li­chen und nicht den frei­be­ruf­li­chen Tätig­kei­ten zuzu­rech­nen.

Der Unter­schied zwi­schen betrieb­li­chen und außer­be­trieb­li­chen Ein­künf­ten ist zen­tral und wird am Nach­hal­tig­keits­ar­gu­ment fest­ge­macht. Ist beim Ver­kauf von Kunst­wer­ken kei­ne wie­der­hol­te Ver­äu­ße­rung beab­sich­tigt, liegt ver­mut­lich kei­ne Nach­hal­tig­keit vor. Typi­sche Merk­ma­le für Nach­hal­tig­keit sind etwa eine mehr­jäh­ri­ge Tätig­keit, ein plan­mä­ßi­ges Han­deln, eine auf Wie­der­ho­lung ange­leg­te Tätig­keit, Aus­füh­rung meh­re­rer Umsät­ze, Vor­nah­me meh­re­rer gleich­ar­ti­ger Hand­lun­gen unter Aus­nut­zung der­sel­ben Gele­gen­heit, Inten­si­tät der Tätig­keit, Betei­li­gung am Markt, Auf­tre­ten wie ein Händ­ler, Unter­hal­ten eines Geschäfts­lo­kals, Ver­wer­tung von Kennt­nis­sen und Kon­tak­ten aus der betref­fen­den Bran­che.
Kunst in Büro­räum­lich­kei­ten Kunst­lieb­ha­ber, die in ihrer Ordi­na­ti­on, Kanz­lei und in Büro­räum­lich­kei­ten Kunst­wer­ke als Zier­ge­gen­stän­de plat­ziert haben, müs­sen even­tu­ell die Luxus­tan­gen­te und Vor­schrif­ten zur Abschrei­bung beach­ten.

Kunst­mie­te
Miet­zah­lun­gen für Kunst­ge­gen­stän­de stel­len laut BMF Betriebs­aus­ga­ben dar. Die Miet­zah­lun­gen für Kunst­wer­ke kön­nen näm­lich auch als Betriebs­aus­ga­ben aner­kannt wer­den, wenn sie zur Aus­stat­tung aus­schließ­lich betrieb­lich genutz­ter Räum­lich­kei­ten die­nen. Der wah­re wirt­schaft­li­che Gehalt muss dafür mehr für eine blo­ße Gebrauchs­über­las­sung als für eine Anschaf­fung spre­chen. Als Kri­te­ri­en für das Vor­lie­gen einer Mie­te spre­chen eine rela­tiv kur­ze Miet­dau­er, kei­ne Kauf­op­ti­on, das wirt­schaft­li­che Risi­ko liegt beim Ver­mie­ter und die Miet­zah­lun­gen decken die Kos­ten des Kunst­wer­kes bei wei­tem nicht.

Schen­kung von Kunst­ge­gen­stän­den
Gemäß § 121a BAO ist dem Finanz­amt bin­nen drei Mona­ten ab Erwerb eine Mel­dung bezüg­lich einer Schen­kung von beweg­li­chen kör­per­li­chen Gegen­stän­den — somit fal­len auch Kunst­ge­gen­stän­den unter die­se Rege­lung — zu erstat­ten. Die­se Anzei­ge­pflicht trifft den Erwer­ber, den Geschenk­ge­ber, den Zuwen­den­den, den Beschwer­ten (bei Zweck­zu­wen­dun­gen) sowie allen­falls betei­lig­te Rechts­an­wäl­te und Nota­re zur unge­teil­ten Hand.

Für die­se „Schen­kungs­mel­dung“ besteht einer­seits eine Frei­gren­ze für Schen­kun­gen bis zu einem gemei­nen Wert iHv EUR 50.000 inner­halb eines Jah­res zwi­schen Ange­hö­ri­gen (= Ehe­gat­ten, Lebens­ge­fähr­ten, ein­ge­tra­ge­ne Part­ner, Kin­der, Enkel, Eltern, Geschwis­ter, Groß­el­tern, Onkel, Tan­ten, Nich­ten und Nef­fen). Bei ande­ren Per­so­nen ande­rer­seits liegt die Wert­gren­ze bei EUR 15.000 inner­halb von fünf Jah­ren.

Die anwe­sen­den Unter­neh­mer waren vom „Live-Pain­ting“ des Künst­lers Flo­ri­an Nit­sch inspi­riert. Unter den Gäs­ten waren unter ande­rem Hans Roth, Mar­tin Göl­les (Hypo), Hel­mut Bir­rin­ger (Unicre­dit) Rein­hard Her­zog (Bewo), Heri­bert Schurz, der Kunst­samm­ler Ralph Schil­cher sowie die Künst­ler Axel Stau­din­ger und Chris­ti­an Wabl.

Künst­ler: Nit­sch

Cookie Consent mit Real Cookie Banner