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Gefühl des „Nicht­satt­wer­dens“


Text und Fotos: Robert Gas­ser, Schü­ler, Jahr­gang 2001, Bischöf­li­ches Gym­na­si­um Graz
Robert Gas­ser (gebo­ren 2001) über die Künst­le­rin Bar­ba­ra Edlin­ger

Was bin ich? Was bin ich als Mensch? Die Mensch­heit ver­bar­ri­ka­diert sich hin­ter ihren Maschi­nen. Ver­steckt sich hin­ter Metal­len. Oft habe ich das Gefühl es ist schwer, als Mensch „Mensch“ zu sein. Wir kon­stru­ie­ren einen unüber­wind­ba­ren Käfig, der es uns unmög­lich macht aus dem aus­zu­bre­chen was wir schaf­fen. Wir sind nichts mehr klar Defi­nier­ba­res. Ich habe das Gefühl zu ver­schwim­men, zwi­schen dem was ich sein soll­te, also „Mensch“, und dem was wir geschaf­fen haben also „Maschi­ne“. – Die Gren­ze ist kei­ne Kla­re mehr. Als ich hier ste­he, in einem Raum, rein, weiß und kühl, trifft es mich wie ein Schlag, als ich mich mit genau jener Wahr­heit, näm­lich der voll­kom­me­nen Unter­schieds­lo­sig­keit zwi­schen dem was ich ja eigent­lich bin, was ich eigent­lich sein will und dem „Künst­li­chen“ kon­fron­tiert sehe. Ich bin voll­kom­men aus­ge­lie­fert, ich füh­le mich allei­ne gelas­sen doch wer­den mei­ne Gedan­ken und mei­ne Ängs­te irgend­wo in die­sem gro­ßen Raum auf­ge­fan­gen. Wäh­rend Metal­le mit dem ein­strö­men­den Licht der Son­ne, die ihren Zenit noch vor sich hat eine spie­len­de Wech­sel­wir­kung ein­ge­hen und ich mich in jenem abs­trak­ten Netz aus Mate­ri­el­lem und voll­kom­me­ner Schwe­re­lo­sig­keit fal­len las­se, tref­fe ich auf einen Geist, auf Gedan­ken. – Ich habe in die­sem Zustand der ech­ten Aus­sichts­lo­sig­keit jeman­den gefun­den. Es war ein kur­zer Moment, in dem mir klar wur­de, dass das, was hier in die­sen Räu­men ent­steht, Kunst ist. Das was hier geschaf­fen wird, von einem solch kla­ren Geist ist auf jeder Ebe­ne Kunst. Ich genoss jeden Atem­zug und jeden Augen­blick den ich dort ver­brin­gen konn­te. Es war ein Gefühl des „Nicht­satt­wer­dens“, wel­ches ich hier ver­spür­te. Alle Pas­si­on und Genau­ig­keit, die sich unüber­seh­bar in die­sen Wer­ken fin­det, beein­druck­te mich als Mensch zutiefst. Ich habe sel­ten den Aus­tausch mit einem Men­schen so genos­sen wie den mit Bar­ba­ra Edlin­ger an einem Mon­tag­mor­gen. Einen Besuch in ihrem Stu­dio, Show­room Edlin­ger, in der Bür­ger­gas­se 11 kann ich jedem rei­nen Gewis­sens ans Herz legen (einen geheim­nis­vol­len Blick ins Stu­dio gibt Unea­sy Ecto­pia on Fros­ted Glass und Begren­zun­gen für eine aus­ser­ge­wöhn­li­che Künst­le­rin). Den gesamt­künst­le­ri­schen Wer­de­gang von Bar­ba­ra Edlin­ger fin­den Sie unter dem fol­gen­den Link:
https://kunstgarten.at/events/sonderausstellung-ix-und-weihnachtsmarkt/
Nach Öff­nen des Links wer­den Sie mir zustim­men, dass die­ser CV  nicht in einer Kolum­ne abge­han­delt wer­den kann. High­lights: Auf­bau der WERKSTADT GRAZ; 2000 WORKSHOP GRAZ/WERKSTADT GRAZ; 2005 GRAZ KUNST; 2007 Gale­rie „GRAZY;  2016 KLEIDERWERK/FLAX; Zahl­rei­che Prei­se, unter ande­rem „Hanns-Koren-Kul­tur­preis“ des Lan­des Stei­er­mark mit WERKSTADT GRAZ, Kura­to­rin und Mit­ge­stal­te­rin zahl­rei­cher Aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land, Gast­vor­trag an der „Alfred Uni­ver­si­ty New York“ über Art of Libe­ra­ti­on, Art of Poli­tics, Publi­ka­tio­nen u.a. mit Peter Wei­bel und Mit­ar­beit an zahl­rei­chen Film­pro­jek­ten, Künst­le­ri­sche Weg­ge­fähr­ten: Timm Ulrichs, Valie Export und vie­le ande­re Grö­ßen der inter­na­tio­na­len Kunst­sze­ne
Bar­ba­ra Edlin­ger ist mit allem was sie macht ein Gesamt­kunst­werk.

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