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FPÖ Wahl­kampf-Fina­le am Vik­tor-Adler-Markt


Text: Lukas Wogrol­ly, Fotos: Living Cul­tu­re
Tra­di­tio­nell am Frei­tag­nach­mit­tag im 10. Wie­ner Bezirk absol­vier­te die FPÖ am 27.09.2019 ihre Abschluss­kund­ge­bung vor der bevor­ste­hen­den Natio­nal­rats­wahl. Living Cul­tu­re Chef­re­dak­teur Lukas Wogrol­ly war dabei.

Die Wol­ken sind dun­kel über Wien-Favo­ri­ten, aber es reg­net nicht. Kein Don­ner, kein Blitz. Das bleibt so an die­sem frü­hen Frei­tag­abend. Und es ist viel­leicht bild­haft für die Situa­ti­on der FPÖ am heu­ti­gen Tag, so kurz vor der Natio­nal­rats­wahl. Vie­le dunk­le Wol­ken, egal ob Ibi­za oder das was in den letz­ten Tagen über Stra­che und Co. immer wie­der in den Medi­en zu lesen war, aber von Kri­sen­stim­mung kei­ne Spur. Ein zwei­tes Knit­tel­feld nach Ibi­za? Kei­ne Spur. Ein Absturz bei der EU-Wahl nur gut 1 Woche nach dem Ibi­za-Tag? Fehl­an­zei­ge. Vie­le dunk­le Wol­ken über der FPÖ, aber kein Don­nern, kein Blitz, kein Regen. In ein Rot-weiß-rotes Fah­nen­meer gehüllt ist der Platz vor der Büh­ne. HC Stra­che geht hier nicht son­der­lich ab, hat man das Gefühl. Die John Otti Band spielt mehr­mals als Stim­mungs­ma­cher ihr berüch­tig­tes “Immer wie­der Öster­reich” und zum Schluss die Bun­des­hym­ne. Auf die Büh­ne tre­ten im Anschluss an die Wie­ner Spit­zen­kan­di­da­tin Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Dag­mar Bela­ko­witsch-Jene­wein “Bad Cop” Klub­ob­mann und Ex-Innen­mi­nis­ter Her­bert Kickl sowie “Good Cop” Par­tei­ob­mann und Ex-Ver­kehrs­mi­nis­ter Nor­bert Hofer. Bei­de ja im Unter­schied zu den ÖVP-Regie­rungs­mit­glie­dern nicht durch Miss­trau­ens­vo­tum, son­dern in Fol­ge des Zer­würf­nis­ses mit Sebas­ti­an Kurz weni­ge Tage nach dem Ibi­za-Tag prak­tisch von sich aus zurück­ge­tre­ten, um eben der ÖVP den Schwar­zen Peter zuzu­schie­ben und sie zusam­men mit SPÖ und Pilz nur kur­ze Zeit spä­ter per Miss­trau­ens­vo­tum von der Regie­rungs­bank zu kicken. Zunächst spricht “Bad Cop” Kickl. Das Schild “Aus­rei­se­zen­trum” am Erst­auf­nah­me­zen­trum Trais­kir­chen wol­le er per­sön­lich wie­der auf­hän­gen, soll­te er wie­der Innen­mi­nis­ter wer­den. Und “Good Cop” Nor­bert Hofer lobt im Anschluss die Errun­gen­schaf­ten bzw. Vor­zü­ge von Tür­kis-Blau. Kei­ne Strei­te­rei­en, Fort­schritt, Deutsch­klas­sen, Kopf­tuch­ver­bot, Steu­er­ent­las­tung, Fami­li­en­bo­nus plus. Und auch, im Frei­en Spiel der Kräf­te im Par­la­ment zuletzt, Groß­spen­den­ver­bot. Gegen die Stim­men von NEOS und des ehe­ma­li­gen tür­ki­sen Koali­ti­ons­part­ners. Natür­lich Angrif­fe auf Aus­län­der und Anders­den­ken­de, War­nung vor einer einer Schwarz-grü­nen oder Schwarz-Grün-pin­ken Koali­ti­on der offe­nen Gren­zen. Nicht zuletzt seit­dem in Ita­li­en Sal­vi­ni nicht mehr Innen­mi­nis­ter sei, stün­den die Türen offen, so Hofer. Und er spricht auch vom Heer, das drin­gend Unter­stüt­zung benö­ti­ge. Die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve zu einer Poli­tik der offe­nen Gren­zen sei sei­ne Par­tei. Denn wenn ÖVP-Klub­ob­mann August Wögin­ger im Spaß gesagt habe “wir müs­sen Angst haben, dass wenn wir unse­re Kin­der nach Wien stu­die­ren schi­cken, sie als Grü­ne zurück­kom­men. Und wer bei uns im Hau­se isst und schläft, hat Volks­par­tei zu wäh­len”, dann soll­te, so Hofer, Wögin­ger bzw. die ÖVP vor allem dar­auf schau­en, dass nicht Sebas­ti­an Kurz ein Grü­ner wür­de. Das sicher die Poin­te des Abends. Natür­lich auch vie­le Angrif­fe auf die Wie­ner Rat­haus­ko­ali­ti­on, und auf die ande­ren Par­tei­en all­ge­mein. Zum Abschluss wie bereits erwähnt die Bun­des­hym­ne. Mit rie­si­gen Fah­nen auf der Büh­ne. War­ten wir ab, wie hoch es der “blaue Bal­ken am Sonn­tag” (Zitat Her­bert Kickl) in die Höhe schafft. Kurz nach 17 Uhr wis­sen wir mehr.


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