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Das Gro­ße Beben – und eine Grü­ne Hal­bie­rung


Text, Fotos und Vide­os: Lukas Wogrol­ly / Living Cul­tu­re
Die Land­tags­wahl in der Stei­er­mark brach­te einen his­to­ri­schen Macht­wech­sel an der Spit­ze. Und eine, dem Trend fol­gen­de, Hal­bie­rung der Grü­nen.

Die zwei­te und letz­te Land­tags­wahl im Jahr 2024 brach­te genau ein Monat vor dem Hei­li­gen Abend einen Erd­rutsch­sieg der stei­ri­schen FPÖ. Im Unter­schied zur Natio­nal­rats­wahl, bei der ja die Frei­heit­li­chen auch Platz 1 erobert hat­ten, führ­te die­ser Wahl­er­folg jedoch recht schnell zur Bil­dung einer blau-geführ­ten Regie­rung, bestehend aus FPÖ (Platz 1) und ÖVP (Platz 2).
Es war wahr­lich his­to­risch, was sich an jenem 24. Novem­ber 2024 ereig­ne­te. Und soll­te zum ers­ten blau­en Lan­des­haupt­mann außer­halb Kärn­tens in der Geschich­te Öster­reichs füh­ren; in Kärn­ten hieß der letz­te blaue Lan­des­haupt­mann einst Jörg Hai­der. Mario Kuna­sek, vor auf den Tag genau fünf Jah­ren bei der letz­ten Land­tags­wahl eben­falls bereits Spit­zen­kan­di­dat der stei­ri­schen FPÖ  und damals erst ein hal­bes Jahr zuvor im Zuge des Ibi­za-Skan­dals als Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter zurück­ge­tre­ten, war 2019 als Drit­ter noch klar den bei­den Groß­par­tei­en ÖVP und SPÖ unter­le­gen, vor­dem geführt von Her­mann Schüt­zen­hö­fer und Micha­el Schick­ho­fer, bei­de noch lan­ge vor der Wahl 2024 als Par­tei­chefs zurück­ge­tre­ten.
Der blaue Par­tei­chef über­hol­te bei­de Groß­par­tei­en und hat­te letzt­end­lich nach der Wahl die Qual der Wahl. Auf­grund des Wahl­er­geb­nis­ses mit Platz 1 und 2 und auch auf­grund der grö­ße­ren inhalt­li­chen Schnitt­men­ge wur­de es die ÖVP, mit der Kuna­sek sich zu regie­ren ent­schied. Die wie­der­um ersetz­te ihren Noch-Par­tei­chef und Noch-Lan­des­haupt­mann Chris­to­pher Drex­ler erst kurz vor der Prä­sen­ta­ti­on des Regie­rungs­ab­kom­mens am 17. Dezem­ber durch die bis­he­ri­ge Ers­te Land­tags­prä­si­den­tin Manue­la Khom. Und Drex­ler wur­de in der neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode Zwei­ter Land­tags­prä­si­dent. Die nun­meh­ri­ge stell­ver­tre­ten­de Lan­des­haupt­frau und neue StVP-Lan­des­par­tei­ob­frau Manue­la Khom wech­sel­te nicht nur von der Legis­la­ti­ve in die Exe­ku­ti­ve, son­dern bekam ihr zur Sei­te ein erfah­re­nes Regie­rungs­team, bestehend aus dem bis­he­ri­gen Lan­des­rat Karl­heinz Korn­häusl sowie den bei­den bis­he­ri­gen Lan­des­rä­tin­nen Simo­ne Schmiedt­bau­er und Bar­ba­ra Eib­in­ger-Miedl. Die FPÖ bot ihrer­seits neben Lan­des­haupt­mann Kuna­sek wie­der­um den Lan­des­par­tei­se­kre­tär Ste­fan Her­mann, den bis­he­ri­gen Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Han­nes Ames­bau­er, sowie die Poli­tik-Quer­ein­stei­ge­rin Clau­dia Hol­zer auf. Somit lau­te­te sowohl das Par­tei­en­ver­hält­nis als auch das Geschlech­ter­ver­hält­nis in der neu­en Lan­des­re­gie­rung pari, also 4:4. Beim Geschlech­ter­ver­hält­nis Frauen:Männer hat die FPÖ jedoch 3 Män­ner und 1 Frau, wäh­rend die ÖVP logi­scher­wei­se auf den Kehr­wert der FPÖ kommt, also 3 Frau­en und 1 Mann. Kurz vor Weih­nach­ten, genau genom­men am 18. Dezem­ber, nahm die an die­sem Tag durch die Abge­ord­ne­ten der bei­den Regie­rungs­par­tei­en mit Mehr­heit neu gewähl­te Lan­des­re­gie­rung in der kon­sti­tu­ie­ren­den Land­tags­sit­zung ihre Arbeit in der neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode auf, nur einen Tag nach ihrer offi­zi­el­len Prä­sen­ta­ti­on. Bei die­ser kon­sti­tu­ie­ren­den Land­tags­sit­zung prä­sen­tier­te sich auch die bis­he­ri­ge lang­jäh­ri­ge Regie­rungs­par­tei SPÖ, die noch in die­sem jun­gen, erst ein Vier­tel­jahr­hun­dert alten, 21. Jahr­hun­dert mit Franz Voves an der Spit­ze einst bei drei Land­tags­wah­len in Fol­ge noch Platz 1 erreicht hat­te (2005, 2010, 2015) und die nun auf Platz 3 zurück­ge­rutscht war, als größ­te Oppo­si­ti­ons­par­tei mit dem Murau­er Max Ler­cher, der Anton Lang nach­ge­folgt war. So weit, so gut. Auf­grund der beson­de­ren his­to­ri­schen Rele­vanz war es mir ein Anlie­gen, die poli­ti­schen Gescheh­nis­se an der Spit­ze der Grü­nen Mark Ende Novem­ber bezie­hungs­wei­se Mit­te Dezem­ber kurz zusam­men­zu­fas­sen.

Was habe ich von die­ser Wahl wahr­ge­nom­men? Abge­se­hen vom Wahl­kampf­fi­na­le des spä­te­ren Wahl­sie­gers FPÖ am 21. Novem­ber in der Gra­zer Sei­fen­fa­brik von kei­ner der drei gro­ßen Par­tei­en im Wahl­kampf beson­ders viel.

Des­halb hier eine Zusam­men­schau des Wahl­kampf­ab­schlus­ses. Es ist der Abend des 21. Novem­ber. Mich ver­blüfft, dass die Bus­hal­te­stel­le „Sei­fen­fa­brik“ fast 1 km ent­fernt vom eigent­li­chen gleich­na­mi­gen Ver­an­stal­tungs­ort ist, der nur über eine Sack­gas­se zu Fuß erreich­bar ist und den ich bei der Gele­gen­heit zum aller­ers­ten Mal besu­che. Bei der Emp­fang­nah­me der Akkre­di­tie­rung läuft alles glatt. Ich füh­le mich wie im Fuß­ball­sta­di­on, denn es gibt Bier und Würs­tel, spä­ter auch Pop­corn. Zudem Cola und Alm­dud­ler. Doch wenn man von all dem, außer Pop­corn, meh­re­re Por­tio­nen bezie­hungs­wei­se je 3 0,33l-PET-Flaschen kon­su­miert hat, spürt man, wie ein­tö­nig das als ein­zi­ge Ver­pfle­gung im Zeit­raum von in etwa drei Stun­den ist. Vie­le Per­so­nen sind in Tracht, die Atmo­sphä­re ist mode­rat, aber nicht aus­ge­las­sen. Man hat das Gefühl einer ein­ge­schwo­re­nen Gemein­schaft. Im vor­de­ren Bereich der lan­gen, aber schma­len Hal­le sind Bier­zelt­bän­ke auf­ge­stellt, wei­ter hin­ten – wo ich mich die meis­te Zeit auf­hal­te –Steh­ti­sche. Zu Wort kom­men Lan­des­par­tei­se­kre­tär Ste­fan Her­mann, der spä­te­re Lan­des­rat; Wahl­sie­ger am 29.9. Bun­des­par­tei­ob­mann Her­bert Kickl, und der Lan­des­par­tei­ob­mann und seit dem 18. Dezem­ber 2024 auch Lan­des­haupt­mann Mario Kuna­sek. Alle drei zie­hen unter zahl­rei­chen sowohl rot-weiß-roten Öster­reich- als auch weiß-grü­nen Stei­er­mark-Fah­nen und den Klän­gen von Tina Tur­ners „Sim­ply the Best“ ein – ein Video von die­sem Ein­zug wird mir ob der Urhe­ber­rech­te von „Sim­ply the Best“ offen­bar zen­siert, als ich es auf You­Tube hoch­la­de. Aber sehen und hören Sie selbst, was aus die­sem Video mit einer poten­ti­el­len Urhe­ber­rechts­ver­let­zung gewor­den ist. Kei­ne Pro­ble­me mit dem Urhe­ber­recht gibt es jeden­falls beim Hoch­la­den des zwei­ten Vide­os vom Schluss­lied „Immer wie­der Öster­reich“ der John Otti Band, also der Haus- und Hof­band der Blau­en. Her­bert Kickl gibt sich bei sei­ner Rede gar nicht so angriffs­lus­tig und poin­tiert, wie man es von vor der Natio­nal­rats­wahl im gesam­ten ers­ten, zwei­ten und drit­ten Quar­tal 2024 von ihm gewohnt war. Des­halb feh­len im Gegen­satz zu vor der Natio­nal­rats­wahl die pro­vo­kan­ten „Sager“. Mario Kuna­sek gibt gewohn­heits­mä­ßig den sach­li­chen Ruhe­pol zum blau­en Bun­des­par­tei­chef.

Das Herz­stück mei­ner Vor­wahl­zeit im Novem­ber ver­brach­te ich mit zwei der drei im Land­tag ver­tre­te­nen Klein­par­tei­en, und zwar mit jenen bei­den, die im Gegen­satz zur drit­ten Klein­par­tei KPÖ auch im Natio­nal­rat ver­tre­ten sind, also Grü­ne und NEOS.

Begin­nen wir bei einem Wahl­sie­ger, den NEOS, die bei die­ser Wahl sowohl an Stim­men als auch an Man­da­ten ein Plus ver­zeich­nen konn­ten: Sie gewan­nen ein Man­dat hin­zu und hal­ten bei 3 Man­da­ten.
Am 14. Novem­ber wur­de  – ähn­lich wie vor der Land­tags­wahl in Vor­arl­berg am 13. Okto­ber – wie­der die Nati­ons-League-Begeg­nung zwi­schen Öster­reich und Kasach­stan über­tra­gen. Es stand das „Rück­spiel“ auf dem Pro­gramm. Denn im Unter­schied zum 10. Okto­ber wur­de in Kasach­stan gespielt, und ob der Zeit­ver­schie­bung mit der unge­wöhn­li­chen Beginn­zeit für ein Bewerbs­spiel um 16 Uhr Nach­mit­tag wochen­tags. Wie schon am 10. Okto­ber gewann Öster­reich — dies­mal nicht mit 4:0, son­dern 2:0. Die unge­wöhn­li­che Über­tra­gungs­zeit ermög­lich­te auch, dass ich nach der Begeg­nung noch in den Opern­pa­vil­lon ging, zum Emp­fang der NEOS-Bun­des­par­tei­vor­sit­zen­den Bea­te Meinl-Rei­sin­ger durch die Lan­des­par­tei. Bei die­ser Gele­gen­heit – die Loca­ti­on war viel zu klein für eine sol­che Men­schen­men­ge – wur­de auch der bis­he­ri­ge Wahl­kampf ana­ly­siert und die Com­mu­ni­ty ein­ge­schwo­ren für die letz­te ver­blie­be­ne gute Woche des Wahl­kamp­fes. Ich gab der erst spät von den (am 3. Jän­ner 2025 – dem Datum an dem ich die­sen Text ver­fasst habe — dann wegen der NEOS vor­zei­tig geschei­ter­ten) Regie­rungs­ver­hand­lun­gen einer Drei­er­ko­ali­ti­on auf Bun­des­ebe­ne aus der Bun­des­haupt­stadt zurück­ge­kehr­ten Bun­des­par­tei­vor­sit­zen­den einen Blu­men­strauß mit einer Zet­tel­bot­schaft. Und unter­hielt mich gegen Ende der Ver­an­stal­tung noch mit der Lis­ten­zwei­ten Bet­ti­na Schoel­ler, die wie ich Kli­ni­sche und Gesund­heits­psy­cho­lo­gin ist.
Andern­tags am 15. Novem­ber gab es ein Wie­der­se­hen mit den NEOS, dies­mal ging es zu ihrer Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on JUNOS. Wie ver­ein­bart fand ich mich um zir­ka 20 Uhr in der Lan­des­par­tei­zen­tra­le am Glo­cken­spiel­platz ein und mach­te mich auf den Weg zu einer Lokal­tour, gelei­tet von Hele­ne Paar, zusam­men mit zir­ka zehn jün­ge­ren NEOS-Kolleg:innen. Gleich bei der ers­ten Sta­ti­on, „The Dub­lin Road Irish Pub“ nur weni­ge Meter von der Lan­des­par­tei­zen­tra­le ent­fernt, stieß die JUNOS-Bun­des­vor­sit­zen­de und mit 26 Jah­ren jüngs­te Abge­ord­ne­te zum Natio­nal­rat in der neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode, Sophie Marie Wotsch­ke, zu uns. Immer wie­der befrag­te ich sie zu ihrer erst auf­ge­nom­me­nen Tätig­keit als Mit­glied des Hohen Hau­ses. Tour­lei­te­rin Hele­ne Paar moti­vier­te Tour­teil­neh­mer, Pas­san­tIn­nen mit Wahl­in­hal­ten anzu­spre­chen. Wobei wir eben immer wie­der dazwi­schen in Loka­le ein­kehr­ten.
Vor der Abschluss­ver­an­stal­tung am 22. Novem­ber lag noch der 19. Novem­ber, an dem ich eine für mich bis dato ein­zig­ar­ti­ge Ver­mi­schung nicht nur aus Psy­cho­lo­gie und Päd­ago­gik, son­dern auch aus Wis­sen­schaft und Par­tei­po­li­tik erle­ben durf­te. Die Lis­ten­zwei­te Bet­ti­na Schoel­ler ist und war abseits der Poli­tik, in die sie erst durch ihre Abge­ord­ne­ten­tä­tig­keit im Land­tag Stei­er­mark so rich­tig ein­steigt, nicht nur im Bereich der Psy­cho­lo­gie, son­dern auch im Bereich der Päd­ago­gik tätig. Dem­entspre­chend gestal­te­te sie am 19. Novem­ber im Semi­nar­raum eines Gra­zer Hotels am Wal­ten­dor­fer Gür­tel eine Art Päd­ago­gi­sches Ver­net­zungs­tref­fen mit Vor­trag und anschlie­ßen­dem per­sön­li­chen Aus­tausch und Netz­wer­ken. Auf­fal­lend war, dass sie ihren Vor­trag über Päd­ago­gik mit einer Kurz­ein­füh­rung bezie­hungs­wei­se Exkurs in die Posi­ti­ve Psy­cho­lo­gie begann. Und dass auf sämt­li­chen Power­Point-Foli­en und auch auf dem Hand­out das pin­ke NEOS-Logo zu fin­den war, Par­tei­po­li­tik wur­de mit wis­sen­schaft­li­cher Vor­trags­tä­tig­keit ver­quickt. Wei­ters in Erin­ne­rung ist mir, dass ich unter allen Teil­neh­men­den der Hahn im Korb war.
Dann sind wir auch schon bei der letz­ten NEOS-Ver­an­stal­tung die ich im Zuge der Land­tags­wahl am 24. Novem­ber besuch­te. Das Wahl­kampf-Fina­le. Im Gegen­satz zu ande­ren Par­tei­en fand es nicht an einem Ort sta­tio­när statt, son­dern war ein etwa zwei­stün­di­ger Fuß­marsch durch die Gra­zer Innen­stadt am Nach­mit­tag bezie­hungs­wei­se frü­hen Abend des Frei­tag, 22. Novem­ber. Optisch und akus­tisch auf­fal­lend war die in etwa 30-köp­fi­ge Grup­pe durch eine Band die die gan­ze Zeit spiel­te und durch die pin­ken Bal­lons. Zudem wur­den die Teil­neh­men­den auf­ge­for­dert, Pas­san­tIn­nen einen Fly­er und eine mit dem Par­tei­lo­go auf der Ver­pa­ckung über­kleb­te Packung Man­ner Schnit­ten zu über­rei­chen. Die­ser Auf­for­de­rung kam ich als Jour­na­list jedoch nie nach, son­dern beob­ach­te­te, film­te und foto­gra­fier­te. Neben Lis­ten­platz 1 Niko­laus Swa­tek, 2 Bet­ti­na Schoel­ler und 3 Robert Reif, die alle­samt zwei Tage spä­ter den Sprung in den Land­tag Stei­er­mark schaf­fen soll­ten, waren die bei­den Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Bun­des­par­tei­se­kre­tär Dou­glas Hoy­os-Trautt­mans­dorff und die Stei­re­rin Fio­na Fied­ler dabei. Am Ende der zir­ka zwei­stün­di­gen Tour gab es einen Umtrunk am Tum­mel­platz, bei dem sich Lan­des­par­tei­ob­mann und Spit­zen­kan­di­dat Niko­laus Swa­tek für die Unter­stüt­zung bedank­te.
Ich mach­te mich dann noch auf mit einer klei­ne­ren Grup­pe, auf den an die­sem Tag neu eröff­ne­ten Weih­nachts­märk­ten in der Innen­stadt, Mate­ri­al zu ver­tei­len. Ich unter­ließ es erneut, Pas­san­tIn­nen anzu­spre­chen. Und somit wur­de mir am Tag danach, dem 23. Novem­ber, offen­bar indi­rekt mit­ge­teilt, dass ich nicht mehr Teil wei­te­rer Wahl­kampf­ver­an­stal­tun­gen sein wür­de (ich hat­te mich noch für einen Stand am spä­te­ren Nach­mit­tag in der Her­ren­gas­se an die­sem Tag ange­mel­det gehabt).

Kom­men wir zum letz­ten Teil die­ses Tex­tes, näm­lich zur zwei­ten sowohl im Par­la­ment als auch im Land­tag Stei­er­mark ver­tre­te­nen Klein­par­tei, den Grü­nen. Sie erleb­ten bezie­hungs­wei­se erlit­ten am 24. Novem­ber ihr klei­nes poli­ti­sches Erd­be­ben bezie­hungs­wei­se Desas­ter, denn sowohl stim­men­mä­ßig von 12% auf 6%, als auch man­dats­mä­ßig von 6 auf 3 bedeu­te­te die Land­tags­wahl eine Hal­bie­rung. Dem­entspre­chend war am Wahl­nach­mit­tag und ‑abend die Stim­mung im Kel­ler. „Gefei­ert“ wur­de im soge­nann­ten Lend­ha­fen, einer Ver­an­stal­tungs­lo­ca­ti­on mit­ten am Gra­zer Maria­hil­fer­platz. Doch sehen und hören Sie selbst in den von mir an die­sem Tag gedreh­ten You­Tube-Vide­os, was sich da stim­mungs­mä­ßig abspiel­te. Bevor wir zum Wahl­abend kom­men, auch hier, wie bei den NEOS eine Über­sicht über mei­ne Vor­wahl-Akti­vi­tä­ten.

 

Die­se star­te­ten bereits am Diens­tag, 22. Okto­ber, als ich auf dem Gra­zer Euro­pa­platz, also Haupt­bahn­hofs­vor­platz, einer Ver­teil­ak­ti­on von vega­nen Kip­ferln an Pas­san­tIn­nen mit der Lis­ten­ers­ten und Spit­zen­kan­di­da­tin San­dra Kraut­waschl und der Lis­ten­drit­ten – sie soll­te gera­de noch den Ein­zug schaf­fen in den Stei­er­mär­ki­schen Land­tag dann zwei Tage und ein Monat spä­ter – Vero­ni­ka Nit­sche bei­wohn­te. Die vega­nen Kip­ferln schmeck­ten übri­gens her­vor­ra­gend!

Wei­ters her­vor­zu­he­ben sind neben dem Wahl­kampf-Fina­le am Gra­zer Haupt­platz am 22. Novem­ber direkt vor der Weik­hard-Uhr und nur eine Stun­de vor jenem der NEOS – ich konn­te also sozu­sa­gen dann einen „flie­gen­den Wech­sel“ machen – vor allem jene drei Sams­ta­ge vor der Wahl, also der 9.11., 16.11. und 23.11., an denen ich jeweils fast zur Gän­ze, also nur mit unwe­sent­li­chen Unter­bre­chun­gen, von 10 Uhr vor­mit­tags bis 16 Uhr nach­mit­tags an einem Wahl-Info-Stand in der Gra­zer Innen­stadt stand und neben der jour­na­lis­ti­schen Beob­ach­ter­rol­le auch immer wie­der aktiv die dort anwe­sen­den Grü­nen unter­stütz­te.
Die Stra­ßen­wahl­kampf-Akti­vi­tä­ten im Her­zen der Gra­zer Alt­stadt waren poli­ti­sches Neu­land und mach­ten jede Men­ge Spaß. Obwohl ich kei­ne Wahl­kampf-Schu­lung erhal­ten hat­te, füg­te es sich von selbst, mit Pas­san­tIn­nen zu spre­chen, Mate­ri­al zu ver­tei­len oder an Gesprä­chen von erfah­re­nen Grün-Poli­ti­ke­rIn­nen teil­zu­ha­ben.
Im Lau­fe die­ser drei Sams­ta­ge bekam ich es sozu­sa­gen mit ganz vie­len unter­schied­li­chen Per­sön­lich­kei­ten zu tun. Von der bereits erwähn­ten Lan­des­spre­che­rin und Spit­zen­kan­di­da­tin San­dra Kraut­waschl und der Listen‑3. Vero­ni­ka Nit­sche hin über die Gra­zer Vize­bür­ger­meis­te­rin Judith Schwent­ner und den Klub­ob­mann im Gemein­de­rat der Gra­zer Grü­nen Karl Drei­sieb­ner sowie die ehe­ma­li­ge Gra­zer Gemein­de­rä­tin und ehe­ma­li­ge Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Bedra­na Ribo. Über die zahl­rei­chen Bun­des­po­li­ti­ke­rIn­nen, wie der aus Kärn­ten stam­men­den Gene­ral­se­kre­tä­rin und Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Olga Vog­lau­er und den stei­ri­schen Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Jakob C. Schwarz bis hin zu Ver­tre­te­rIn­nen aus ande­ren Bun­des­län­dern, wie der Klub­ob­frau im Salz­bur­ger Land­tag und frü­he­ren Salz­bur­ger Lan­des­haupt­mann-Stell­ver­tre­te­rin Mar­ti­na Bert­hold, die eigens nach Graz gekom­men war. Und natür­lich war auch der Wahl-Stei­rer und EU-Abge­ord­ne­te Tho­mas Waitz zuge­gen, genau­so wie Akti­vis­tin Ron­ja. Auf Lan­des­ebe­ne erwähnt sei­en noch Lan­des­ge­schäfts­füh­rer Timon Scheu­er, der Feld­kirch­ner Mar­tin Win­ter und der Ver­kehrs­spre­cher der Gra­zer Grü­nen, Chris­ti­an Kozi­na-Voit.
Ganz zum Schluss möch­te ich aber jene bei­den Grün-Poli­ti­ke­rin­nen her­vor­he­ben, deren Prä­senz am Wahl-Info-Stand am 9.11. bezie­hungs­wei­se am 16.11. gewiss vie­len die meis­te Freu­de berei­tet hat. Da wäre zum einen die durch das Wahl­er­geb­nis aus dem Bun­des­rat aus­ge­schie­de­ne Deutsch­lands­ber­ge­rin Maria Huber. Und zum ande­ren die Spit­zen­kan­di­da­tin der Grü­nen Nie­der­ös­ter­reich für die Natio­nal­rats­wahl und Grü­ne Wirt­schafts­spre­che­rin im Natio­nal­rat, Natio­nal­rä­tin Dr.in Eli­sa­beth Göt­ze aus Eich­gra­ben in Nie­der­ös­ter­reich. Eli­sa­beth Göt­ze hol­te ich am 16. Novem­ber vor­mit­tags vom Gra­zer Haupt­bahn­hof ab und gab ihr an die­sem Tag vor und nach unse­rer Akti­vi­tät am Wahl-Info-Stand vor dem Gra­zer Land­haus in der Her­ren­gas­se eine klei­ne Stadt­füh­rung durch die Bezir­ke 1, 2 und 4 (oder eigent­lich in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge 4, 1 und 2), bevor ich sie am Nach­mit­tag mit der Stra­ßen­bahn wie­der zum Gra­zer Haupt­bahn­hof zurück­be­glei­te­te. Bleibt noch zu schil­dern, wie ich den Wahl­tag 24. Novem­ber ver­bracht hat­te.
Wie erwähnt, zog es mich zur Wahl­par­ty der Grü­nen Stei­er­mark in den Lend­ha­fen am Gra­zer Maria­hil­fer­platz. Wo das desas­trö­se Ergeb­nis der Ers­ten Hoch­rech­nung um kurz nach 16 Uhr zunächst schwei­gend und emo­ti­ons­los zur Kennt­nis genom­men wur­de. Den­noch ist mir der Abend über­wie­gend posi­tiv in Erin­ne­rung. Die Lis­ten-Fünf­te und Gemein­de­rä­tin aus Hit­zen­dorf, Anna Bin­der war nach Graz gekom­men eben­so wie der aus dem stei­ri­schen Hart­berg stam­men­de Noch-Bun­des­spre­cher und Noch-Minis­ter für Kunst, Kul­tur, öffent­li­chen Dienst und Sport Wer­ner Kog­ler als ein­zi­ger Ver­tre­ter des 4‑köpfigen Grü­nen Regie­rungs­teams auf Bun­des­ebe­ne. Also alles immer noch irgend­wie im grü­nen Bereich.

Die Mei­nung des Autors die­ses Tex­tes muss nicht mit der Mei­nung der Redak­ti­on über­ein­stim­men.





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