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Das beson­de­re Objekt: Lite­ra­ri­sche Lie­bes­be­kun­dung


Text: Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek / Mag. Tho­mas Zau­ner; Foto: Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek
Pas­send zum Früh­lings­be­ginn ist der­zeit das Lie­bes­ge­dicht “Somer­nok­to” als “beson­de­res Objekt” im Prunk­saal der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek zu sehen. Es wur­de vor rund 70 Jah­ren von Kál­mán Kaloc­say in der Plan­spra­che Espe­ran­to ver­fasst.

Nun sind auch das Video und der For­schungs­blog zu die­sem außer­ge­wöhn­li­chen Werk online.

Im Rah­men der Rei­he “Das beson­de­re Objekt” zeigt die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek High­lights aus ihren Bestän­den, die aus kon­ser­va­to­ri­schen Grün­den nur höchst sel­ten prä­sen­tiert wer­den kön­nen. Die Objek­te wer­den von einem brei­ten Publi­kum online aus­ge­wählt und für jeweils zwei Mona­te im Prunk­saal aus­ge­stellt, beglei­tet von einem Exper­ten­vor­trag.

Das auf Espe­ran­to ver­fass­te Lie­bes­ge­dicht “Somer­nok­to” (Som­mer­nacht) wur­de erst­mals 1948 in der Zeit­schrift “Lite­ra­tura Mon­do” ver­öf­fent­licht und ver­eint in beson­de­rer Wei­se sprach­li­che Gewandt­heit und emo­tio­na­le Tie­fe. Es han­delt von einer Lie­bes­nacht unter frei­em Him­mel und wird von Kri­ti­ke­rIn­nen als eines der bes­ten Wer­ke des Autors Kál­mán Kaloc­say bezeich­net.

Kaloc­say (1891–1976) stu­dier­te Medi­zin und war ab 1929 Pri­vat­do­zent sowie Chef­arzt an einem Kran­ken­haus in Buda­pest. Bereits wäh­rend sei­ner Stu­di­en­zeit ent­wi­ckel­te er eine Begeis­te­rung für die Plan­spra­che Espe­ran­to und ver­öf­fent­lich­te 1921 schließ­lich sei­nen ers­ten ori­gi­nal in Espe­ran­to ver­fass­ten Lyrik­band “Mon­do kaj koro”. Kaloc­says lite­ra­ri­scher Nach­lass wird seit 2008 in der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek ver­wahrt.

Coro­nabe­dingt muss­te der für 23. März geplan­te Vor­trag zum aktu­el­len “beson­de­ren Objekt” abge­sagt wer­den. Mag. Bern­hard Tui­der, der Espe­ran­to-Exper­te aus der Samm­lung für Plan­spra­chen, stellt daher in einem » Video span­nen­de Details zu dem Werk vor. Dar­über hin­aus befasst sich sein aktu­el­ler Bei­trag im » For­schungs­blog mit die­sem Gedicht. Die 1966 erschie­ne­ne Buch­aus­ga­be des Gedichts ist bis ein­schließ­lich 14. Mai 2021 im Prunk­saal zu sehen.

“Somer­nok­to” wur­de im Novem­ber 2020 online gewählt und setz­te sich damals gegen einen Brief­ent­wurf von Inge­borg Bach­mann an Paul Celan und einen Brief von Tho­mas Bern­hard an Hil­de Spiel durch. Die » aktu­el­le Online-Wahl läuft noch bis 4. April 2021 auf der Web­site der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek und stellt drei außer­ge­wöhn­li­che Objek­te zum Sehn­suchts­land Ita­li­en vor. Das Sie­ger­ob­jekt kann dann im Som­mer 2021 im Ori­gi­nal besich­tigt wer­den.

 

Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek
Josefs­platz 1
1015 Wien
www.onb.ac.at

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