Cra­zy for You an der Oper Graz

Eine der ers­ten Pro­duk­tio­nen des neu­en Inten­dan­ten Ulrich Lenz ent­führt die Besu­che­rIn­nen der Oper Graz in die Broad­way-Welt der USA.

Gefüh­le sind irra­tio­nal und über­flu­ten Betrof­fe­ne oft­mals, so dass Rea­li­täts­sinn und Boden­haf­tung mit­hin buch­stäb­lich flö­ten gehen. Ver­rückt nach Dir? Unter die­sem Titel erleb­te das Publi­kum der Gra­zer Oper einen gleich­viel kurz­wei­li­gen, ful­mi­nan­ten und extra­va­gan­ten Pre­mie­ren­abend mit Musik und Lied­tex­ten von Geor­ge und Ira Gershwin, nach dem Buch von Ken Lud­wig sowie der Kon­zep­ti­on von Ken Lud­wig und Mike Ock­rent. Das Musi­cal in zwei Akten hat­te sei­ne Urauf­füh­rung am Broad­way in einer Pro­duk­ti­on von Roger Hor­chow und Eliza­beth Wil­liams. In Graz wur­de Cra­zy For You in eng­li­scher und deut­scher Spra­che mit deut­schen Über­ti­teln äußerst mit­rei­ßend und dyna­misch über die Büh­ne gebracht: In der Ori­gi­nal Broad­way-Cho­reo­gra­phie von Sus­an Stroman.

Ener­ge­tisch über­schie­ßend ent­fes­selt sich mit dem Broad­way-Meis­ter­werk Cra­zy For You ein rasan­ter, aber wohl­ge­stal­te­ter Mix aus Gla­mour, Cow­boys und Stepp­tanz. Anste­cken­de Songs, bei­ßen­der Humor und packen­de Cho­reo­gra­phien brin­gen den gla­mou­rö­sen Broad­way ins Herz der Stei­er­mark und kumu­lie­ren mit dem Wil­den Wes­ten. Für den Trans­fer der Emo­tio­nen des Vaters des ame­ri­ka­ni­schen Musi­cals Geor­ge sorgt Musi­cal-Spe­zia­list Cusch Jung, der auf der Büh­ne den schrul­li­gen Broad­way-Pro­du­zen­ten Bela Zang­ler höchst­per­sön­lich glaub­haft ver­kör­pert.

Die Sto­ry ist mensch­lich, all­zu mensch­lich: Der jun­ge auf­stre­ben­de New Yor­ker Ban­ker Bob­by träumt von einer Kar­rie­re am Broad­way und spricht zunächst erfolg­los beim eigen­bröt­le­ri­schen Pro­du­zen­ten Bela Zang­ler vor. Kurz dar­auf ein Kul­tur­schock: Bob­by fin­det sich an einem Ort wie­der, der kon­trast­rei­cher nicht sein könn­te: In Dead­rock, Neva­da. Im Auf­trag sei­ner Mut­ter soll er dort ein her­un­ter­ge­wirt­schaf­te­tes Thea­ter abwi­ckeln. Und dann schlägt Amor zu: Bob­by begeg­net Pol­ly, der Toch­ter des Thea­ter­be­sit­zers, und ist von Lie­be über­mannt. Um ihr Herz zu gewin­nen und das Thea­ter zu sanie­ren, ver­quickt sich der jun­ge Lie­bes­rit­ter in eine unnach­ahm­li­che Ver­wechs­lungs­ge­schich­te.

1930 wur­de das Musi­cal noch als Girl Cra­zy urauf­ge­führt und sechs Jahr­zehn­te spä­ter von Ken Lud­wig und Mike Ock­rent einer künst­le­ri­schen Trans­for­ma­ti­on unter­zo­gen. Sie arbei­te­ten eine Rei­he von Songs ein, die Gershwin für ande­re Musi­cals oder Fil­me geschaf­fen hat­te. Zu Hits wie „I Got Rhythm“ oder „Embraceable You“ füg­ten sich nun wei­te­re wie etwa „Shall We Dance“, „They Can’t Take That Away From Me“ oder „Someone To Watch Over Me“. 55 Jah­re nach Gershwins Tod wur­de die­ses Revi­val im neu­en musi­ka­li­schen Oufit 1992 in sei­nem Andenken am Broad­way auf­ge­führt und im sel­ben Jahr mit dem Tony Award für das bes­te Musi­cal aus­ge­zeich­net.

Musi­ka­li­sche Lei­tung: Johan­nes Braun (Jan: 7, 12, Mär: 2, 23, Apr: 14, 28, Mai: 12, 15) / Mari­us Bur­kert (Mär: 9, 15, Apr: 10, 12)

Insze­nie­rung: Cusch Jung

Cho­reo­gra­phie: Nata­lie Hol­tom

Büh­ne & Kos­tü­me: Karin Fritz

Licht: Micha­el Grund­ner

Video: Her­wig Baum­gart­ner

Dra­ma­tur­gie: Chris­tin Hage­mann

Chor: Geor­gi Mla­de­nov

Bob­by Child: Den­nis Hup­ka

Pol­ly Bak­er, Post­bo­tin: Katia Bisch­off

Bela Zang­ler, Broad­way-Pro­du­zent: Cusch Jung

Ire­ne Roth, Bob­bys Ver­lob­te: Cori­na Kol­ler

Bob­bys Mut­ter: Ingrid Nie­der­mair-Mil­ler

Per­kins, Mrs. Childs Assis­tent | Cus­tus: Euiy­oung Peter Oh

Lank Haw­kins, Saloon­be­sit­zer: Dani­el Dou­je­nis

Ever­ett Bak­er: Jörg Rothen­pie­ler

Euge­ne Fodor, ein eng­li­scher Tou­rist: Chris­ti­an Scher­ler

Patri­cia Fodor, sei­ne Schwes­ter: Hana Bati­nić

Moo­se: Richard Jäh­nig

Min­go: Mar­kus Mur­ke

Sam: Gyr­dir Vik­tors­son

Mit­zi: Ana­sta­sia Ber­tins­haw

Tess: Ange­li­ka Ratej

Pat­sy: Eva Pren­ner

oper-graz.com