AIOLA UPSTAIRS – die Mischung macht’s
Text: Lukas Wogrolly; Fotos: Aiola Graz
Zugegeben: Ich war noch nie als Gast im aiola upstairs. Aber genauso wie jemand ein Buch über eine Kreta-Diät schreiben kann ohne je auf der größten griechischen Insel zu Gast gewesen zu sein (man kann ja auch so recherchieren, was dort gespeist wird), genauso kann auch ich diesen Text schreiben. Und: Ich kenne Aiola sehr gut. Die Aiola-Familie. Das fast gleichnamige Aiola im Schloss, gemeint ist das Schloss St. Veit im ins Grazer Stadtgebiet in den flächenmäßig größten Bezirk Andritz eingemeindeten St. Veit. Die Aiola-Gruppe, ein Teil der Aiola-Welt von Judith und Gerald Schwarz in Graz. Egal ob der traditionelle Landhauskeller oder das Promenade, die Judith und Gerald Schwarz vor wenigen Jahren übernommen haben, oder die trendige Miss Cho und Katze Katze sowie das trendige Aiola Living Boutiquehotel, auch Aiola im Schloss bzw. aiola upstairs sind Teil der Schwarz-Gastronomie. Länger sogar schon als die anderen.
Doch warum upstairs? Nein, das aiola upstairs hat seinen Namen nicht deshalb, weil man es auf einer wunderschönen Dachterrasse von einem der höchsten Gebäude von Graz finden kann, wohin man nur nach einem langen Fußmarsch die Stiegen hinauf gelangt. Nein, das aiola upstairs befindet sich nicht on top of a building. Aber dennoch, in jedem Fall on top of Graz. Und zugleich auch in the heart of Graz. Denn es liegt fast ganz oben von dort, wo an den Vorweihnachtswochenenden der Aufsteirern-Weihnachtsmarkt stattfindet. Auf jenem Berg der mitten in der Innenstadt, wirklich ganz im Zentrum der steirischen Landeshauptstadt, in die Höhe ragt. Es ist der berühmt-berüchtigte Schlossberg.
Doch warum upstairs? Ok, wer mit dem Schlossberglift oder der Schlossbergbahn anreist oder wer auch zu Fuß den Aufgang von der Wickenburggasse oder vom Karmeliterplatz nimmt (jeweils eine Asphaltstraße), für den gilt das upstairs nicht. Es gilt nur für all jene Mutigen, die vom Schlossbergplatz kommend, die recht steil angelegten Stiegenaufgänge benützen. Doch das ist wohl die spektakulärste Möglichkeit, an diesen Traumort zu gelangen. Natürlich, egal wie letztendlich, alle die das aiola upstairs beehren mit ihrem Besuch, sind willkommen. Und sind auch zufrieden. Ich war nur einmal hier, aber nicht zum Essen. Ich musste Infos einholen für einen Beitrag in unserem Magazin über die berühmte Senkfront – ein von unserem Geschäftspartner Martin Kollegger aus Ebersdorf bei St. Radegund entwickelter Mechanismus zum Verschwindenlassen von Wänden. Diese Senkfront findet man hier genauso wie einen spektakulären Blick auf die Murmetropole. Und ausgezeichnete Kulinarik. Vom Speiseangebot bietet das aiola upstairs internationale und regionale Küche auf Haubenniveau wie das Promenade (eine Tapas Bar), sowie Frühstück/Café und Cocktails. Es gibt eine große Frühstückskarte, auch typisch Steirisches wie Lammbratwürstel oder Kernöleierspeis‘, auch Entenbrust, Hirschragout oder Gebeizte Fjordforelle. Auch die Käsevariation „Arzberger Stollenkäse“ darf nicht fehlen. Dazu als Alternative zur Rindsuppe die etwas exotischeren Süppchen Maiscremesuppe und Topinamburcremesuppe. Bekannt ist das aiola upstairs auch für sein Bühnen-Graz-Gourmet-Menü, die Candle Light- bzw. Moonlight-Dinner-Atmosphäre, sowie natürlich auch für Kolleggers Senkfront, die ebenfalls auf der Homepage beschrieben wird. Nicht zu vergessen, das imposante Dach des Grazer Wahrzeichens Uhrturm nicht weit entfernt. Fast hätte man das Gefühl, man würde unter dem Uhrturmdach speisen oder auch, der Uhrturm wäre wie viele Bauten in Las Vegas oder in Outlet-Centern künstlich als Teil des Restaurants errichtet worden.
Auf jeden Fall ist das aiola upstairs sowohl kulinarisch als auch atmosphärisch ganz besonders – wie so oft im Leben gilt auch hier: die Mischung macht’s! Deshalb ist es für alle einen Besuch wert – auch für mich! Vielleicht sehen wir uns ja, wenn ich bald einmal dort vorbeischaue, und zwar auch zum Dortbleiben und nicht rein, um einen Kellner bezüglich Erfahrungen mit Senkfront zu interviewen!